No-Carb statt Low-Carb?

Auf Pasta, Brot und Zucker verzichten, dafür aber viel Fett konsumieren. Wer schnell abnehmen will, setzt auf No-Carb, die ketogene Diät. Doch die Fett-Diät ist umstritten.

 

Was ist No-Carb

No Carb ist eine konsequentere Low-Carb Diät. Dabei wird auf Kohlenhydrate verzichtet und dafür wird viel hochwertiges Fett gegessen. Klingt einfach, ist aber eine Umstellung für lebenswichtige Körperfunktionen. Bei der No-Carb Diät bzw. ketogene Ernährung, soll der Ketonwert im Blut messbar erhöht werden. Es bedarf nur wenige Tage, bis das Hungergefühl verschwindet und der Stoffwechsel sich in der Ketose eingependelt hat. Werden keine Kohlenhydrate zu sich genommen, dann setzt die Ketose nach ca. drei bis vier Tagen ein. Bei strikter Reduzierung dauert die Ketose ca. sechs bis zehn Tage.

 

Was passiert bei der Umstellung

Bei der No-Carb Diät kannst du in einer Woche schon bis zu 3 Kilo abnehmen. Normalerweise bezieht der Körper seine Energie vor allem aus Zucker und Kohlenhydraten, die er in Glukose umwandelt. Da diese jedoch wegfallen, schaltet der Stoffwechel auf die sogenannte Ketose. Weil der Leber kein Glykogen zur Verfügung steht, wird aus dem Fett ein Glukoseersatz gebildet, die Ketone oder Ketonkörper. Ab jetzt baut der Körper die angesammelten Fettreserven ab und der Körper wird entwässert.

Im Ketose-Stoffwechsel, wird das Fett aus der Leber in Energie umgewandelt. Ketonkörper können aber nicht in Fett umgewandelt werden, d.h. wer Fett isst, verliert auch Fett, weil man sich damit nicht überessen kann. Die Ketonkörper die überschüssig sind, werden ausgeschieden. Anders bei Kohlenhydraten, diese werden als Fettpolster in der Leber eingelagert.

Das Hungergefühl wird deutlich weniger, wodurch auch weniger gegessen wird. Die Ketogene Diät senkt den Insulinspiegel und verhindert starke Blutzuckerschwankungen. Dies sind auch die Ursachen für den Heißhunger.

 

Nebenwirkungen bei der Umstellung

In den ersten Tagen der Umstellung vom Glukose-Stoffwechsel in die Ketose, können Kopfschmerzen, Verstopfung, Durchfall bis hin zur Müdigkeit Begleiterscheinungen sein. Diese verschwinden nach wenigen Tagen, aber bis dahin ist die Leistungsfähigkeit erheblich beeinträchtigt. Ob der Umstellungsprozess beendet ist, merkt man entweder daran, dass man diesen über eine Urin-Probe misst oder der Hunger weg und die Energie da ist. Die Teststreifen für eine Urin-Probe, gibt es in der Apotheke.

Es ist zwar positiv, dass wir durch die Umstellung abnehmen können und uns mehr Energie zur Verfügung steht, aber die Ketone können den Stoffwechsel übersäuern. Die Folgen eine Übersäuerung sind:

  • Mundgeruch
  • Nierensteine
  • die Leistungsfähigkeit singt und du fühlst dich ständig müde
  • der Harnsäurespiegel steigt an und damit das Gichtrisiko

 

Warum No-Carb nicht so gut ist

Mit einer Low-Carb Diät, lässt sich gut abnehmen, doch man sollte auch nicht auf Kohlenhydrate verzichten, wie bei der No-Carb Diät, so der Mediziner Prof. Andreas Pfeiffer vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung. Low-Carb bedeutet, dass nur noch wenige Kohlenhydrate zu sich genommen werden und der Eiweißanteil erhöht wird. Der veränderte Ernährungsplan führt ebenfalls zu einem Sättigungsgefühl. Der Blutzuckerspiegel schwankt auch weniger, wodurch der Heißhunger weniger wird und durch den Fettstoffwechsel, wird man ebenfalls abnehmen. Das Eiweiß sorgt dafür, dass sich die Muskelmasse nicht abbaut.

Prinzipiell wäre es möglich ohne Kohlenhydrate zu leben, jedoch ist es aus Sicht von Herrn Prof. Pfeiffer nicht gesund. Der menschliche Körper hat sich an Ballaststoffe und Vitamine, z.B. aus Produkten wie Getreide, gewöhnt. Die Empfehlung wäre es, die Ernährung nur mit 40-50% der Kohlenhydrate zu nutzen. Hierbei sollte man auf langsam resorbierende Kohlenhydrate setzen, die z.B. in ganzen Körner vorhanden sind. Sofern die Körner gemahlen sind, sind sie nicht mehr langsam resorbierend. Daher beispielsweise Vollkornbrot verwenden. Bohnen, Erbsen und andere Hülsenfrüchte gehören ebenfalls zu den langsam resorbierenden Kohlenhydraten. Schlechte Kohlenhydrate, z.B. Weißbrot machen schnell wieder hungrig.

 

Die Unterschiedlichen Kohlenhydrate

Es gibt kurzkettige Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel abrupt ansteigen, aber auch schnell wieder abfallen lassen. Dies sind keine guten Energielieferanten, da sie auch den Heißhunger entstehen lassen. Die fehlende Energie zeigt sich dann in Müdigkeit, Kopfschmerzen und Nervosität. Die langkettigen Kohlenhydrate spenden dagegen lange Energie und machen lange satt. Der Blutzuckerspiegel bleibt konstant, da der Körper länger braucht, um die langen Zuckerketten abzubauen. Die Kohlenhydrate sind auch wichtige Nahrungsbestandteile für den Körper und das Gehirn. Die Ballaststoffe sind beispielsweise positiv für unser Verdauungssystem und die Bauchspeicheldrüse. Ein weiterer positiver Einfluss ist der Anstieg des Hormons Serotonin, welches unser Wohlfühlhormon ist und die Stimmung hebt. Um langkettige von kurzkettigen Kohlenhydraten zu unterscheiden, habe ich eine kleine Übersicht erstellt:

Wertvolle Kohlenhydrate:

  • Gemüse, auch tiefgekühltNudeln Tomate
  • Haferflocken, Porridge
  • Hülsenfrüchte
  • Kartoffeln mit kurzer Garzeit, z.B. Pellkartoffeln
  • Obst, auch tiefgekühlt
  • Salat
  • Vollkornbrot, Pumpernickel
  • Vollkornnudeln
  • Vollkornreis

Wertlose Kohlenhydrate:

  • Cornflakes, süße CerealienChips
  • Fertigprodukte
  • gezuckerte Getränke, Alkohol
  • Hefegebäck
  • Kartoffelchips
  • Mais
  • Marmelade, Honig
  • Müsli mit Zucker
  • Weißmehlprodukte
  • Zucker, Traubenzucker

 

Wie sich No-Carb positiv auswirkt

Wer jetzt denkt, man kann jetzt viel Schnitzel, Schweinebraten und Fisch in Mengen essen, da man ja viel Fett zu sich nehmen soll, der irrt. Das viele Eiweiß aus Fleisch und Fisch, würde die ketogene Diät unterbinden. Daher musst du einiges bei der No-Carb Diät beachten. Nicht zu viel Fleisch, Fisch und Käse essen, dafür mehr hochwertige Fette wie z.B. Pflanzenöle und zusätzlich Gemüse. Beim Gemüse müssen es die kohlenhydratarme Sorten sein. Gemüse was oberirdisch wächst, ist kohlenhydratarm, wie z.B. Blattsalat, Gurke oder Paprika. Gemüse was unterirdisch wächst, haben mehr Kohlenhydrate, wie z.B. Kartoffeln.

Du musst viel trinken, damit die Säuren aus den Nieren getragen werden. Bewegung hilft Übersäuerung vorzubeugen, die Folgen habe ich bereits aufgezählt. Wer diese Tipps beachtet, kann durch ketogene Diät ohne Probleme abnehmen. Es ist jedoch nicht als dauerhafte Ernährungsumstellung geeignet, denn unser Gehirn ist auf die Nährstoffe Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett programmiert. Fehlen Kohlenhydrate auf lange Sicht, ist das Gehirn „unzufrieden“, wodurch Essstörungen und Heißhunger auf Kohlenhydrate auftreten können.

Letztendlich kommt es beim Thema Abnehmen und Kohlenhydrate nicht auf die Menge an, sondern ob es sich um wertvolle oder wertlose Kohlenhydrate handelt. Ich empfehle dir auf jeden Fall, einen vorab Check und eine Beratung bei deinem Arzt.

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